Heike Weis Hyder

Zuhören, Mitgefühl und Geduld sind wesentlich für mich in der menschlichen Begegnung und in meiner therapeutischen Arbeit.

Meine Haltung ist pragmatisch, lösungsorientiert und auf das Leben bezogen. Es liegt mir daran den Menschen seiner Eigenart entsprechend zu begleiten, sozialorientiert und zukunftsoffen, sodass eine Auseinandersetzung mit den Phänomenen des Leidens und der Heilung stattfinden kann.   

Hinter individuellen und familiären Verletzungen liegen oft alte tiefe Wunden, die zu verschiedensten Leidensformen führen. Diese verwundeten Ebenen greifen unsere geistige, fühlende und physische Gesundheit an, stören unser Wohlbefinden und tolerantes Nebeneinander. Sie sorgen für zerstörerische Entwicklungen in uns selbst und in unseren Beziehungen, welche tiefgreifende Auswirkungen auf das jetzige und zukünftige Leben haben.

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Eine große Anzahl an unberechenbaren und schwer fassbaren Symptomen zeigen sich in psychischen Erkrankungen und in körperlichen komplexen Syndromen wie zum Beispiel bei Herzrhythmusstörungen, Migräne und chronischen Schmerzen.

Angesichts dieser komplexen Leidensformen ist es wichtig, nicht irgendwelchen einzelnen Symptomen nachzujagen, sondern die darunter verborgenen Auslöser und Bedingungen, welche die Grundlagen für die Sackgassen und Fehlentwicklungen bilden, zum einen zu entdecken, und zum anderen die Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen und zu begleiten, welche sich bereits in einem Symptom verbergen können.

Im Therapieverlauf zeigt es sich meist schnell, dass ein alleiniges ‚Erdenken’ einer Lösung nicht ausreicht, wenn ein gangbarer Weg noch nicht ersichtlich ist. Dann kann es hilfreich sein, nach innen zu schauen und zu erspüren, wie die Seele – das Unbewusste - auf diese ‚Sackgasse’ reagiert.

Dies bedeutet, dass das Unbewusste einen wesentlichen Stellenwert besitzt. Damit kann der Kontakt zu den Bedingungen des Leidens und Werdens aufgenommen werden.

Der Zugang zum Unbewussten offenbart sich ganz besonders über Träume, ebenso über unseren Körper und in Gedanken und Gefühlen über andere und uns selbst. Im schöpferischen Ausdruck wie zum Beispiel im Malen und Schreiben zeigen sich weitere unterschwellige, bisher zur Bewältigung des Lebens angewandte Motive und Muster. 

Die Psyche ist existent, sie ist sogar die Existenz selber.
— Carl Gustav Jung, GW11, §18
 

In der Psychotherapie ermöglicht das gemeinsame, achtsame Befassen mit diesen Phänomenen, dass sich bisher unbewusste oder durch Leid unterdrückte gesunde Persönlichkeitsanteile entwickeln können. Sie zu erkennen und eine gefühlte Verbindung mit ihnen herzustellen, kann dazu führen, dass diese in die Gesamtpersönlichkeit integriert werden und dadurch neue Handlungs- und Lebensmöglichkeiten entstehen.

Spezifische therapeutische Ansätze, die Frequenz der Sitzungen und die Dauer eines therapeutischen Prozesses sind individuell sehr unterschiedlich. Damit eine Therapie erfolgreich ist, braucht es die engagierte Zusammenarbeit auf beiden Seiten - von der Therapeutin und der Patientin. Eine Linderung des Leidens wird meist nach wenigen Sitzungen erfahren. Jedoch zeigen sich erst durch die Verstärkung von Einsicht in die Problematik und Entwicklung von Empfindsamkeit für die eigene Person bei längerer Therapiedauer bleibende Veränderungen des Beziehungsverhaltens, der Fähigkeit zur Konfliktbewältigung, der Entwicklung des Bewusstseins und insgesamt eine vielfältigere Verbindung zum Leben. 

Ziel ist nicht mehr nur was wir erleben, sondern wie wir uns darauf einlassen und wozu! Ein Horchen auf das Leben und auf den tiefen Bewusstheitsstrom eröffnet die Erfahrung von Lebendigkeit. Ein wachsendes Gefühl von innerer Ruhe gibt Boden in Erfahrungen von Leid und Freude. 

Medikamente werden nur bei Bedarf und Indikation im Rahmen sorgfältigster Absprache und eventuell gewünschtem Austausch mit dem Hausarzt oder anderen Fachärzten eingesetzt, damit eine gründliche medizinische Betreuung und das Wohlergehen der Patienten gewährleistetest sind.