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Kinder- und Jugendjahre in Deutschland

Geboren und aufgewachsen bin ich als Einzelkind in Hanau bei Frankfurt, Hessen in Deutschland. Seit meiner frühsten Jugend war es mein Wunsch Ärztin zu werden, wobei mich die Ursachen und Zusammenhänge von Körper und Psyche in Bezug auf das Leiden besonders interessierten.

So begann ich bereits parallel zur schulischen und universitären Ausbildung im Alter von 15 Jahren in den verschiedensten medizinischen Bereichen als ‚Schwesternhilfe’ zu arbeiten. Dies verhalf mir zu sehr tiefen Erfahrungen im Umgang mit Menschen sowie im beruflichen medizinischen Umfeld.

Begegnung mit der Lehre C.G. Jungs

Mein Leben führte mich 1986, Ende des letzten Studienjahres, das ich in Aachen absolvierte, nach Brüssel zur Facharztausbildung der Psychiatrie und um gleichzeitig meinen damaligen Ehemann beim Aufbau seiner Galerie für moderne Kunst zu unterstützten. Allerdings wäre ich wohl nie Psychiaterin geworden, wäre mir nicht in den ersten Monaten meiner Zeit als Assistenzärztin die Lehre C.G. Jungs durch einen sehr berufserfahrenen und talentierten Arztkollegen eröffnet worden. In der fortlaufenden therapeutischen Arbeit mit zum Teil sehr schwer kranken und traumatisierten Menschen konnte ich die helfende Effizienz dieses therapeutischen Ansatzes erfahren.

Darum begann ich meine persönliche Psychoanalyse bei einer Lehrannalytikerin mit ‚jungianischer’ Ausrichtung und mein tiefenpsychologisches Studium der Analytischen Psychologie am Charles-Baudouin-Institut in Brüssel parallel zur psychiatrischen Ausbildung. Der Ansatz dieses Instituts entspricht mir sehr, denn es ist in seinen Forschungen und seiner Praxis offen gegenüber verschiedenen Strömungen der Psychologie und der Naturwissenschaften.

Im Rahmen dieser psychotherapeutischen Ausbildung eröffnete ich unter steter Supervision 1988 meine erste eigene analytische Praxis unter steter Supervision in Brüssel, die ich auch nach meinem Umzug in die Schweiz 1996 weiterführte, damit die therapeutischen Prozesse meiner PatientInnen gut abgeschlossen oder durch KollegInnen weitergeführt werden konnten.

Mir wurde zunehmend bewusst, wie wesentlich eine therapeutische Selbsterfahrung der Psychiaterin und der Psychotherapeutin ist, um andere Menschen hilfreich begleiten zu können.

Ganz besonders erkannte ich, dass ich als Psychotherapeutin nicht nur durch das Anwenden einer Theorie, einer Methode und durch meine Wissen heilend auf die Patienten einwirke, sondern mein Wesen, meine Persönlichkeit essentiell den therapeutischen Prozess mitprägen.

Ein auf die Seele bezogenes Leben ist nie perfekt, aber es hilft einen achtsamen und verantwortungsvollen Umgang mit dem Leben zu finden.

Studium am C.G. Jung-Institut in Küsnacht, Schweiz

Im letzten Jahr meiner Facharztausbildung 1992 bekam ich durch den Kontakt über ehemalige Studienkollegen in Deutschland die Aussicht in der Schweiz zu arbeiten. Mit großer Freude ergriff ich im Sommer 1993 diese Möglichkeit und begann, neben meiner Arbeit im Ambulatorium des Sanatoriums Kilchberg, am C.G. Jung-Institut in Küsnacht zu studieren. Gleichzeitig begab ich mich in eine persönliche Lehranalyse als Kern des Studiums bei einem Psychiater und ‚Jungianer’. Dadurch konnte ich die wichtige ‚Brückenarbeit’ zwischen Psychiatrie und Psychoanalyse vertiefen und lernte, sie noch pragmatischer im Alltag umzusetzen.

Tiefenpsychologische Therapie in der Psychiatrischen Klinik

Im Ambulatorium des Sanatoriums Kilchberg konnte ich mich in fast 13 Jahren zur erfahrenen Psychotherapeutin entwickeln. Dabei erhielt ich grosse Unterstützung durch meinen Chef, der in der eher verhaltenstherapeutisch orientierten Klinik offen gegenüber meinem tiefenpsychologischen Ansatz war. PatientInnen, mit teilweise schweren Krankheitsbildern, konnte ich über Jahre hinweg intensiv betreuen. Die meisten fanden wieder ihren Weg im Leben und haben ihren Klinikaufenthalt und die ambulante Psychotherapie in guter Erinnerung.

Die Möglichkeit zur Durchführung längerer Therapieprozesse erlaubte mir meinen Beobachtungen nachzugehen, vieles durch Erfahrung zu lernen und mein Studium am Jung-Institut abzuschließen.

Nach dem Abschluss am Jung-Institut wechselte ich im Jahre 2004 ans neu gegründete ISAP, Internationales Seminar für Analytische Psychologie (www.isapz.com).  Seit dem Frühjahr 2018 bin ich Mitglied des Vorstandes und unterstütze die Brückenarbeit in der Ausbildung der PsychotherapeutInnen zwischen Psychiatrie und Analytischer Psychologie.

Eigene Praxis

Im April 2006 eröffnete ich meine Praxis in Zürich in nächster Nähe zum See. PsychologInnen aus dem kollegialen Umfeld arbeiten in den gleichen Räumlichkeiten, wodurch sich über die Zeit eine angenehme, transdisziplinäre Praxisgemeinschaft entwickelt, die eine Vielzahl an unterschiedlichen Therapieangeboten verschiedener Schulen und Sprachen ermöglicht.

Seit 2012 arbeitet mein Ehemann Scott Hyder aus Idaho, USA, in der Praxis. Er ist ebenfalls ‚jungianischer’ Analytiker. Seine Präsenz ermöglicht es englisch/amerikanischen KlientInnen einen therapeutischen Prozess in ihrer Muttersprache durchzuführen, ebenso auf Deutsch oder Französisch.